Einen 3D Film zu produzieren bedeutet, dem Zuschauer zwei leicht unterschiedliche Bilder desselben Motivs zu zeigen, sodass das Gehirn daraus einen Tiefeneindruck erzeugt. Mit etwas technischem Geschick lässt sich dieses Prinzip auch im Hobbybereich umsetzen – entweder mit zwei Kameras oder per nachträglicher Umwandlung vorhandenen Materials.
Beim klassischen Stereodreh werden zwei nahezu identische Kameras auf einer Schiene montiert, im Idealfall mit synchronisierter Auslösung. Der Abstand der Objektive orientiert sich ungefähr am menschlichen Augenabstand, kann aber je nach Motiv angepasst werden. Wichtig ist, dass beide Kameras dieselben Einstellungen für Belichtung, Fokus und Bildwinkel verwenden, damit sich die Aufnahmen später gut kombinieren lassen.
Im Schnittprogramm ordnest du die beiden Bildspuren als linkes und rechtes Auge zu. Spezialisierte Software erkennt Verschiebungen, hilft beim Feinausgleich von Horizontal und Vertikalversatz und erzeugt daraus gängige 3D Formate: etwa Side by Side für 3D Fernseher oder Anaglyph Videos, die sich mit rot türkisfarbenen Brillen betrachten lassen. Dabei kannst du oft Einfluss auf die wahrgenommene Tiefe und die Darstellung im Vorder oder Hintergrund nehmen.
Alternativ gibt es Konverter für 2D Material, die anhand von Kanten, Kontrast und Bewegung versuchen, eine Tiefenkarte abzuleiten. Das Programm verschiebt Bildteile minimal gegeneinander, um einen Künstlichen 3D Effekt zu erzeugen. Zwar erreicht das Ergebnis nicht die Qualität echter Stereodrehs, reicht aber aus, um einfache Experimente zu machen oder vorhandenen Clips eine neue Wirkung zu verleihen.
Achte unabhängig von der Methode darauf, dass der 3D Effekt angenehm bleibt: Zu starke Parallaxen und hektische Kamerafahrten können anstrengend oder sogar unangenehm sein. Ruhigere Einstellungen mit klaren Ebenen im Vorder und Hintergrund eignen sich meist besser, um die Moeglichkeiten von 3D anschaulich zu demonstrieren.
